NACHT


Ein szenischer Liederzyklus von
Anno Schreier (Musik) und Alexander Jansen (Text)
für das
Goldstern Trio
Elena Fink - Sopran
Katharina Stashik - Baritonsaxophon
Dorothee Haddenbruch - Klavier
Ein Liederzyklus von Anno Schreier (Musik) und Alexander Jansen (Text)
Und ein Mond schaut mir durchs Fenster.
Aus „Nacht“
Es ist Nacht. Eine Frau ist alleine. Sie durchlebt Begebenheiten ihres Lebens. Die Visionen erscheinen, als wären sie Wirklichkeit. Sie pulsen auf, verebben und stürzen neu auf sie ein. Erinnerungen an Momente des Glücks durchmischen sich mit Erfahrungen von Qual, Scham und Schuld. Allmählich wird deutlich: Die Frau erfuhr Liebe als Leid und ihr erschien eine unheilvolle Tat als Ausweg.


Der Liederzyklus „Nacht“ ist ein Psychogramm einer Frau, die Opfer und Täterin zugleich ist. Die Protagonistin ist eine entfernte Verwandte von Goethes Gretchen. Doch sie ist nicht im 18. Jahrhundert verortet, sondern im Hier und Jetzt.
In seiner Dramaturgie orientiert sich „Nacht“ an Francis Poulencs Monooper „La voix humaine“. Anders jedoch als bei Poulenc sind die Szenen hier liedhaft gestaltet. Das Werk verlangt seiner Sängerin und seinen Instrumentalistinnen große Intensität ab.






Unser Vorhaben
Drei weibliche Kunstschaffende – eine Sopranistin, eine Baritonsaxophonistin und eine Pianistin – möchten drei männliche Kunstschaffende – einen Komponisten, einen Librettisten und einen Regisseur – mit dem Schreiben beziehungsweise dem Inszenieren eines Stückes aus weiblicher Perspektive beauftragen. Dies ist die explizite Vorgabe. Und sie ist ungewöhnlich und notwendig zugleich. Noch heute. Gerade heute.



Unsere Motivation
=> WE SHOULD ALL BE FEMINISTS


Über Geschlechterrollen werde nicht gerne diskutiert, schrieb die nigerianische Autorin Chimamanda Ngozi Adichie in ihrem Manifest WE SHOULD ALL BE FEMINISTS: „Das Thema bereitet Unbehagen und irritiert bisweilen. Männer und Frauen sprechen nur ungern darüber oder sind rasch dabei, damit einhergehende Probleme abzutun.“ Doch darüber nachzudenken, den Status quo zu verändern sei immer mühsam.
Diese ehrenvolle Mühe möchten wir – Anno Schreier und Alexander Jansen – gerne auf uns nehmen. Bei der Arbeit an diesem außergewöhnlichen und gemeinsamen Vorhaben NACHT werden wir die Stereotype, die unser Denken formen und einschränken, überprüfen und unsere Komfortzonen verlassen.



Die Handlung
Es ist Nacht. Eine Frau ist alleine. Sie durchlebt Begebenheiten ihres Lebens. Die Visionen erscheinen, als wären sie Wirklichkeit. Sie pulsen auf, verebben und stürzen neu auf sie ein. Erinnerungen an Momente des Glücks durchmischen sich mit Erfahrungen von Qual, Scham und Schuld. Allmählich wird deutlich: Die Frau erfuhr Liebe als Leid und ihr erschien eine unheilvolle Tat als Ausweg.
Nacht ist ein Psychogramm einer Frau, die Opfer und Täterin zugleich ist. Die Protagonistin ist eine entfernte Verwandte von Goethes Gretchen. Doch sie ist nicht im 18. Jahrhundert verortet, sondern im Hier und Jetzt.



Die Form
NACHT soll ein Hybrid aus Monodram, Liederzyklus und Konzeptalbum sein - ein Kaleidoskop der musikalischen Stimmungen und Emotionen. Inspirationen und Vorbilder für das Stück erstrecken sich von der Gretchengeschichte aus Goethes „Faust“ über Poulencs „La Voix Humaine“ und Sarah Kanes „4:48 Psychosis“ bis hin zu „The Wall“ von Pink Floyd oder dem Weißen Album der Beatles.
Wie das letztgenannte Werk soll NACHT eine wilde Reise durch die vielfältigsten musikalischen Stile und Formen werden. Diese werden jeweils die psychische und emotionale Situation der Protagonistin widerspiegeln.



Das Thema
Das Stück wird einerseits eine Geschichte von Liebe, Sexualität, Liebesverlust, Scham und Schuld erzählen, andererseits dies aber in einer fragmentarischen Weise tun – in Form einzelner, in sich geschlossener Lieder. Dadurch erhält zum einen die schöpferische Fantasie der Musikerinnen und des Regisseurs einen großen Freiraum.
Das Publikum
Zum anderen werden auch die eigenen Erfahrungen und Vorstellungen der Zuschauerinnen und Zuschauer mit einbezogen. Beim Schauen und Hören der Fragmente kann sich so jede:r ihre/seine eigene Geschichte zusammensetzen.



Fazit
NACHT soll nicht nur ein bewegendes poetisch-dramatisches Miniaturdrama werden, sondern auch eine Ermutigung, anders über Geschlechterrollen und Geschlechterzuschreibungen nachzudenken. In diesem Sinne wird es ein feministisches Stück sein. (Anno Schreier / Alexander Jansen)




 
 
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